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Tipps für die Bemusterung

Die Bemusterung ist einer der wichtigsten Meilensteine auf dem Weg zum Eigenheim. Hier beginnt das neue Haus konkret zu werden. Gleichzeitig kann der meist zweitägige Besuch im Bemusterungszentrum eine ziemlich überwältigende Erfahrung sein. Die wenigsten von uns werden beim „Shoppen“ jemals so viele verschiedene Dinge begutachtet, entschieden und schließlich gekauft haben. Ganz zu schweigen vom finanziellen Umfang, denn schließlich statten Sie ein ganzes Haus vom Keller bis zum Schornstein aus!
Die Bemusterung findet in der Regel nach dem Fund bzw. Kauf des Grundstücks und nach der Grundrissplanung statt, bei der die Lage der Treppen, Fenster und Türen bestimmt wird.
Damit die Herausforderung der Bemusterung so entspannt wie möglich abläuft, sollten Sie sich gut vorbereiten. Zwar steht Ihnen der Berater über den gesamten Zeitraum mit Rat und Tat zur Seite, aber je besser Sie sich im Vorfeld über verschiedene Materialien und Werkstoffe informiert haben, umso leichter fällt Ihnen dann die Entscheidung im Bemusterungszentrum.
Am besten fertigen Sie sich auch eine vergrößerte Kopie des Grundrisses an, auf der Sie dann die Lage der Ausstattung einzeichnen können.
Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt, an dem Sie sich für ein Energiesystem entscheiden müssen. Jetzt legen Sie auch die Anschlüsse fest, da Sie nun die Orientierung des Hauses auf dem Grundstück kennen. Die Lage der Anschlüsse ergibt sich meistens aus der Position des Hauses auf dem Grundstück oder wird zumindest von ihr mitbestimmt.
Legen Sie sich auf einen groben Kostenrahmen fest, damit Sie den Überblick während der Bemusterung nicht verlieren.
Sollten Sie bereits Kinder haben, kann es je nach Alter Sinn machen, den Nachwuchs für die Bemusterung in die Obhut von Freunden oder Familie zu geben. Für Kinder kann das Aussuchen von Fliesen, Fassadenfarben und Bodenbelag über zwei Tage hinweg schnell langweilig werden. Sie aber sollten sich Zeit lassen und vor allem in Ruhe diese Vielzahl von wichtigen Entscheidungen treffen können. Es spricht natürlich nichts dagegen, den Nachwuchs vorher an der Auswahl zu beteiligen.

 

Dach
Beim Dach entscheiden Sie sich für die Form des Daches (wenn es noch nicht geschehen ist), für die Ziegelart, oder für die Position der Satellitenschüssel.
Des Weiteren wird festgelegt, wo eventuelle Energieinstallationen hinkommen - wie zum Beispiel die Photovoltaikanlage.

 

Fassade
Weiter geht es mit der Fassade: Soll es Klinker sein oder Putz mit Anstrich? Ebenfalls festgelegt werden Glaselemente und Regenrinnen.


Außenbauteile
Anschließend müssen Sie über Außenbauteile entscheiden: Terrasse, Balkon, Garage, Carport, vielleicht eine separate Kellereingangstreppe und Hauseingangstreppe mit Geländer und Handlauf.


Außenanlagen/Garten
Bei der Außenanlage und dem Garten können Sie sich für eines der Gartenpakete entscheiden. Wie sollen die Pflastersteine aussehen, wie werden Wege, Beleuchtung und Bewässerung gestaltet?


Innenausstattung
Bei der Innenausstattung wollen die Türen für innen und außen, die Fenster und Rollläden ausgesucht werden. Sollen die Fenster abschließbare Fenstergriffe erhalten? Und wenn ja, nur im Erdgeschoss (Einbruchsicherung) oder auch in den höheren Etagen (Kindersicherheit)?
Großflächige Elemente wie Tapeten, Bodenbeläge, Wandfarben usw. entscheiden Sie anhand von großzügig gestalteten Mustern, die einen realitätsnahen Eindruck vermitteln.
Wie sollen die Sanitärausstattung und die Armaturen aussehen? Was für ein Erscheinungsbild sollen Treppen, Geländer und Handläufe bekommen?
Je nach Energiesystem muss zudem die Lage der Heizkörper bestimmt werden.


Elektroausstattung
Bei der Elektroausstattung lohnt es sich ebenfalls, sich die Dinge gut zu überlegen, weil hier vieles nicht ohne weiteres nachträglich geändert werden kann.
Angefangen mit der Lage & Anzahl von Lichtquellen an Decke und Wand, über Schalter und Steckdosen, bis hin zu Anschlüssen für Internet, Telefon und Fernsehen.
Hier lohnt es besonders, vorausschauend zu denken: Wenn aus dem Kinderzimmer ein Jugendzimmer wird, könnte es sinnvoll sein, schon jetzt eine Dose für einen Ethernet-Anschluss zu legen.
Möchten Sie gerne Leerrohre anlegen, damit Sie später sehr elegant Boxenkabel u. Ä. verlegen können?
Dann erwägen Sie das Hinzuziehen eines Fachmanns, da das Verlegen winddicht erfolgen muss, damit das Haus den Blower-Door-Test besteht. Auch Schimmelgefahr lässt sich durch den Fachmann ausschließen.
Denken Sie daran, die Stromkreise nach Licht- und Steckdosen zu trennen, mindestens aber raumweise zu unterscheiden.
Vielleicht möchten Sie die Steckdosen auf Höhe der Lichtschalter anbringen, damit Sie sich später nicht bücken müssen, wenn Sie den Staubsauger einstecken.
Schalter für Rollläden sind an der Zimmertür meist besser aufgehoben als an den Fenstern. Das ist bequemer, als nachher jedes Mal durch die Vorhänge greifen zu müssen.
Schaltbare Steckdosen für Multimediageräte reduzieren unnötigen Stand-by-Stromverbrauch.
Warum nicht Wechselschalter in Tisch- oder Sofa-Nähe anbringen? So lässt sich die Lichtstimmung komfortabel ändern, ohne dass Sie aufstehen müssen.
Auch eine praktische Idee ist es, die Schalter für die Außenbeleuchtung an 2 Positionen anzubringen: An der Terrassentür und auf der anderen Seite des Raums. Dies kann so manchen Weg ersparen.
Die Stromversorgung und Beleuchtung im Garten ist auch nicht zu unterschätzen: Wo kommen Licht und Steckdosen hin, damit die Deko-Beleuchtung für Ihre Partys, der E-Grill, der Carport, der Rasenmäher etc. mit Strom versorgt werden können?
Soll die Außenbeleuchtung mit fünfadrigen Kabeln auf Sensormöglichkeit vorbereitet werden?
All diese Punkte und je nach Haustyp und Budget vielleicht sogar noch mehr, müssen Sie in zwei Tagen abarbeiten und entscheiden.


Am Ende erhalten Sie ein Bemusterungsprotokoll, das Sie gut prüfen, denn mit der Unterschrift wird die Bestellung verbindlich. Bevor Sie unterschreiben, können Sie natürlich noch Änderungen vornehmen, sollten Sie sich doch noch in dem ein oder anderen Punkt umentschieden haben.
Sollte es aus Budgetgründen zu Änderungen kommen, geben Sie wichtigen Punkten, wie zum Beispiel einem zukunftsorientierten Energiesystem oder einer besseren Elektroinstallation Priorität. Einzelne Leuchten und Schränke können später auch noch problemlos ohne größeren Aufwand ausgetauscht werden. Bei Heizung und Unterputzleitungen sieht es ganz anders aus.
Sobald das Bemusterungsprotokoll wieder bei uns eingegangen ist, beginnt die Vorproduktion Ihres Hauses. Die Hausplanung ist abgeschlossen und Sie haben einen Riesenschritt in Richtung Freiheit statt Miete getan.

Quelle: Wikipedia, Stiftung Warentest